Samstag, 14. Juli 2007

Film "Transformers"

Der Krieg im Kinderzimmer

US-Regisseur Michael Bay, der sich mit ideologisch verbrämten Entertainment wie „The Rock“, „Armageddon“, „Pearl Harbor“ oder zuletzt „The Island“ als Kassenträchtiger Manipulator von Geist und Seele etablieren konnte, und sich als Produzent der Neuauflagen des „Texas Chainsaw Massacre“-Franchise in den Club der Menschenverächter der Unterhaltungsindustrie einschrieb, wagt sich mit seinem neusten Medienanschlag auf für ihn bis dato unerobertes Terrain. Mit „Transformers“ serviert er sein erstes kinderfreundliches Kriegsvideo mit einem Produktionsbudget von 150 Millionen Dollar auf Filmformat aufgeblasen und das in Digital befreiter blutloser Art, quietschmetallbunt, fröhlich-fidel-geil und arglos-sinnlos Schwadronierend. Ein Thema das bisher so genannten Erwachsenen und Heranwachsenden vorbehalten war (wenn wir Internet, Schule und den Freundeskreis unserer Kleinen außen vor lassen), erobert nun die Kreise jener, die noch nicht lange den Windeln entwachsen sind (oder gerne dahin zurück möchten.)

„Transformers“ sind Spielfiguren die sich, wie der Name verheißt, verwandeln können, zumeist in Autos, Hubschrauber, Panzer und anderes Kriegsdienliches Flug- und Fahrgerät. Sie tauchten zum ersten Mal in den frühen 80er Jahren in den Spielzeugläden auf und haben sich seitdem eine respektable Käuferschaft kultischer Verehrer aller Altersstufen von der Windelklasse bis zum frühsenilen Schwachsinnsein erobert. „Transformers“ gibt es als regelmäßig neu aufgelegte Spielfiguren, als Comic-Serie, als Zeichentrick-Serie, als Animationsfilm und nun als Realfilm, wobei der Begriff Real nur auf die Methode der Präsentation, nicht aber auf die inhaltliche Ausarbeitung anzuwenden ist. Denn die ist soweit weg von jeder Art wirklichen Lebens auf diesem Planeten, das man schon ein sehr seltsamer Teenager, Soldat oder gar ein sehr seltsamer Verteidigungsminister sein muss um sich in diesem Elaborat wieder zu erkennen. Dass dies aber ein Anliegen der Macher war, verraten jene dem Eingeweihten oder auch eingeseiften Journalisten im für den Filmclip präparierten Pressematerial das dem Filmkritiker fertige Satzkonstruktionen, Ansichten und Meinungen vorkaut, auf das er selbst gar nicht wissen und erkennen muss, was ihm oder ihr da serviert wird. So erfahren diese und auch wir anderen die sich lieber zu hause waschen als im Kino eine geseift zu bekommen, das auf der einen Seite etwa ein großer Respekt vor der von Marktstrategen der Spielzeugfirma Hasbro entworfenen Mythologie und ihre Bedeutung für alle Transformerkäufer von Anfang an da war und auf der anderen Seite aber auch unbedingt eine sehr menschliche Geschichte erzählt werden sollte. Den Respekt nehmen wir den Machern ab, man will seine Kunden nicht verprellen bevor sie bezahlt haben, das man dazu auch in die Abgründe des ekelhaften Verführers selbst hinabsteigt, sich nicht entblödet für den Erfolg der Produktion auf dem erweiterten Markt sich selbst zum Schandmal menschlicher Kulturgeschichte zu machen, zeigt der als Ausführender Produzent gelistete Steven Spielberg. Er erzählt, dass er die Comics und Spielzeuge für sich selbst kauft, das er zwar mit seinen Kindern und den Robotern spielt, aber tatsächlich sei er derjenige der voll darin aufgegangen ist. Ja, genau das haben wir immer schon vermutet, steht doch hinter dem Geist von Indiana Jones, „E.T“. und „Schindlers Liste“, „München“ eine Verwandlungsfähigkeit die wir nie Begriffen hatten. Nun sorgt der Meister selbst für Klarheit, er ist ein Unterhaltungsregisseur der sich in einen dramatischen Regisseur verwandeln kann. Dumm nur das seine Macher vergessen haben ihm diese Fähigkeit auch im inneren mitzugeben und nicht nur auf die Verpackung zu schreiben.

Nachdem geklärt ist warum Herr Spielberg an Bord dieser Produktionen ist brauchen wir uns den Motivationen der anderen nicht mehr zuwenden, den obgleich alle anderes sagen: es geht nur ums Geld und natürlich auch weil Michael Bay sich wenigstens einmal seine Berufsbezeichnung die er auf dem Gehaltsscheck angibt verdienen wollte und einen Stoff von Gehalt, will sagen was Anspruchsvolles drehen wollte. Da kam ihm ein Kriegsfilm für Kinder recht, einer der mal einen unüblichen Ansatz bietet: sonst sieht man Kinder immer in Kriegsfilmen, Sie wissen schon, wie sie sterben, weinen, verhungern, geschlagen, gedemütigt und getötet werden, aber das tolle an diesem Kriegsfilm ist, er ist für Kinder gemacht und darum sieht man kein einziges drinnen sterben obwohl viele Menschen durch alle Altersklassen hindurch und ein paar Roboter draufgehen. Ein neuer Ansatz für eine neue Zielgruppe, samt neuer Vermarktungsidee und das wird dann auch die menschliche Idee hinter diesem Werbefeldzug sein, das militante Kind, gleich welchen Alters, anzusprechen, denn im Filmclip ist nichts anderes zu finden. Bevor Sie aber in finstere Gedanken abdriften, gehen wir ans derb Handfeste, an die witzigen Fakten wie Sie Ihnen im Kino serviert werden sollen, sofern Sie so übel dran sind sich mit solchen Elaboraten Unterhalten lassen zu können. Wir wissen nun, das der Film auf dem ihn Namen gebenden Spielfiguren basiert. Nun wollen Sie sicherlich wissen um was es denn in diesem Produkt geht? Ja, um was eigentlich? Lassen Sie uns gemeinsam zurückblicken…

… Da gibt es einen Würfel (der nichts mit Clive Barkers „Hellraiser“ zu tun hat), der irgendwann, irgendwoher kam und DIE Power hat, ein Würfel mit dem göttlichen Funken eben. Er sorgt für Leben und Entwicklung im Universum und regelt alles so wie es ihm gefällt. Nachdem Harmonie und alles umfassende Liebe das Universum erfüllt wird es einigen zu Langweilig, sie fangen an zu marodieren (Milton und DIE Bibel lassen grüßen) und sie revoltieren wider ihrem Schöpferwürfel und alles geht in die Brüche und dabei kaputt. Während die Welten in Krieg und Trümmer baden, geht der Würfel verloren, macht sich vielleicht auch aus dem Trümmerstaub. In der Folge initiiert der Eckige Gott seine Bruchlandung auf einem Planeten der von seinen primitiven Bewohnern Erde genannt wird. Und damit kommen wir ins Spiel, denn falls Sie es noch nicht geschnallt haben, die primitiven Bewohner sind wir, nicht die Affen, die kommen erst noch auf – aber nicht mehr in diesem Filmclip. In der Zwischenzeit dienen wir eben den Mächten der Erschöpfung als fleischgewordene Spielkugel. Aber weiter im atemlosen Taumel der Geschichte die ein wenig Architekturgeschichte bemüht und uns erklärt warum der Hooverdamm wirklich gebaut wurde, Sie würden staunen, aber uns interessiert das nicht. Wichtig ist, der Würfel ist hier und diejenigen die sich um ihn im Krieg bemühen sind ihm auf den Fersen.

Der Krieg um die All-Macht, denn um diese geht es (und um Total-Umsatz), kommt so vor unsere Haustüre und wie es das Zielpublikum will, in die Hände eines stark pubertierenden US-amerikanischen Jünglings. Der Rest ist Geschichte, aber Anti-Geschichtenerzählerei. Es gibt das passende Teenager-Mädchen, das in ihrer körperlichen Entwicklung dem Jungen um ein paar deutlich erkennbare Jahre überlegen ist, es gibt das passende Auto (sonst hätte der jenes darstellende Transformer auch keinen Sinn in seinem Leben) und es sind die passenden mehr oder weniger für die Nöte ihres Heranwachsenden, verständnisvollen Eltern da. Ferner gibt es da naturgemäß eine Menge Soldaten, Panzer, Flugzeugträger, Überwachungsflugzeuge und Kampfjäger, alles eben was in eine Problembeladene Pubertät moderner US-Amerikaner gehört. Ah, beinnahe vergaß ich zu erwähnen, am Beginn des Streifens, so ziemlich zu einer Zeit in der die Lage noch überschaubar ist, wird eine ganze US-Militärbasis irgendwo im Nahen Osten ausradiert, nein nicht von den eigenen Leuten wie man das kennt, sondern von ROBOTERN. Und um die temporeiche wie temporäre Schmach des großen Kreuzritters aus Texas vollkommen zu machen: von einem einzigen Blechkumpel. Was der Kerl (ein BÖSER Transformer) da in die Soldaten und ihre Panzer, Flugzeuge, Munitionslager, Baracken, Krankenstationen und Funkzentralen feuert ist nicht mehr feierlich. Jeder Anti-US-Amerikaner führt dabei im Kino einen Freudentanz auf, darum wird der Film auch außerhalb der USA die besten Kritiken für die ersten fünf Minuten bekommen und wohl in extrem gekürzter Fassung zum Klassiker werden.

Aber lassen Sie uns Tempo zu machen: irgendwann gelangt der Junge irgendwie unter irgendwelchen Umständen in den Besitz des Würfels der Nicht-Gott-aber-so-ähnlich ist und erfährt dabei endlich warum der Hooverdamm (der früher anders hieß) nun wirklich erbaut wurde – aber das nur Nebenbei. Wir erfahren, dass seine (noch) platonische Schulfreundin als All-American-Girl Autos kurzschließen kann, irgendeine kriminelle Vergangenheit hinter sich hat und wie der Teufel fährt. Weiterhin erfahren wir von Soldaten, die irgendwie doch das Massaker zu Beginn des Filmclips überlebt haben und die nun irgendwie mitten hinein in das Hauptschlamassel, in die dampfende Körperausscheidung gesandt werden. Das man dabei das Gefühl hat, das geschieht damit die US-Groundforces ihre neuen Killentwicklungen präsentieren können, soll nicht stören, schließlich ist dieser Film ein Multiwerbeclip für Transformers, US-Armee, General Motors und American-Deathculture in einem.

Um das zu untermauern haben die Macher nicht nur die Unterstützung des genannten Autoherstellers, sondern in erster Linie jene des Pentagons bekommen. Sie Zweifeln? Aber nicht doch. Das Verteidigungsministerium hat Herrn Bay, Freund von Jerry „The Army“ Bruckheimer, jenen Militärbesessenen Filmproduzenten der uns die meisten Bay-Filme ins Kino brachte, voll unterstützt. Das Produktionsteam durfte auf aktiven Luftwaffen- und Militärstützpunkten und im Pentagon selbst drehen, ganz nach dem Motto Business as usual: der 11. September ist vorbei, last Hollywood wieder Reklame für uns machen. Kriegsspiel unter fachmännischer Anleitung der Armee. Das hört man gern, so ist für Qualität gebürgt, schließlich wurden bis auf wenige Ausnahmen alle militärischen Rollen, samt den Statisten, von sich im Dienst befindlichen oder ehemaligen Soldaten gespielt. Schön, diese Verbundenheit einer Gesellschaft mit seinem Militär. Von wegen Vorurteile, von wegen Überflüssig, von wegen Mörder. Sind alle nette Jungs und Mädels die für uns vor der Kamera schießen, fliegen, landen, starten, Ausladen, einladen, suchen und So-tun-als-ob-zerstören. Und der US-Steuerzahler spart dabei: der Sold des für den Film aufmarschierenden Tötungspersonals wurde für die Dauer dieses speziellen Einsatzes von der Filmproduktion gezahlt. Was sich rechnet, denn statt ausschließlich Tricktechnische Eigenbauten bekommt man hier meist das Echte zu sehen. Dafür bietet etwa die Air-Force einige ihrer schärfsten Tötungsmaschinen auf die Herr Bay in emotionales Rot, in flackerndes Strahlelicht taucht. Selten wurde aktuelle Militärtechnik so schön in Aktion photographiert, da muss den Maßgeblichen im Pentagon heiß unterm Helm und warm ums Stahlherz geworden sein. Die aufmarschierende Phalanx von Technik darf in der von Herrn Bay zu verantwortenden heldisch-ästhetisierten Inszenierung sicher als der gelungenste Hochglanzakt von Maschinenpornographie der letzten Jahre gewertet werden: so wird die protzende Darstellung der Massentötungsmechanismen ihre Wirkung bei Militärfans und Waffennarren auch nicht verfehlen.

Das der enorme Apparat dazu dient allzu offensichtliche, gravierende Mängel in der Erzählung, der Ausarbeitung von Charakteren, der Entwicklung des Plots, die gesamte künstlerische Impotenz des Drehbuches und des Regisseurs aus der Wahrnehmung des Publikums zu drängen ist nichts Besonderes im Unterhaltungskino. Was „Transformers“ jedoch aus der Masse vergleichbarer Produkte hebt, zu einem infamen Werkzeug der Maxime „Umsatzoptimierung um jeden Preis“ macht, ist sein offen formulierter Anspruch auf die Kolonisierung des Kinderzimmers. Ein kindgerecht zu Recht(ens) gemachter Kriegsfilm, der sich Dank der Beliebtheit eines Spielzeuges dort als sechste Kolonne einnistet. Schwerfällig mit einigem phantastischen Element verbrämt, bleibt er was er ist und wird auch durch noch so geschickte Werbung für diese Werbung nichts anderes: ein Kriegsspiel das mit allen Mitteln des tricktechnischen Kinos und der Militärs aufwartet um Vorstellungen von Chaos und Vernichtung, von Massentöten und Heldentum in aufnahmebereite Köpfe zu transportieren. Michael Bay hat dabei von Ridley Scotts Kriegsheldenepos „Black Hawk Down“ gelernt: die Visualität von „Transformers“ ähnelt zu oft frappierend jenen Bildern die Herrn Scotts Film zum State-of-the-Art des Krieg-in-den-Straßen-Filmes machten. Aber natürlich fliest hier kein Blut, nur Schweiß und Tränen. Der rote Körpersaft wird so sorgsam ausgespart das man der Meinung sein könnte, Menschen wären mit Stroh gefüttert. Es wird allerorten gestorben: erschossen, zermanscht, zertreten, in die Luft gejagt, zerstrahlt, erschlagen und vom Feuer verschlungen. Das es dabei keine Leichenteile, kein Blut, nicht einmal wirklich sichtbare Tote gibt ist eine demagogische Meisterleistung. Wahrscheinlich merken die Kleinen erst dass es mit der Wirklichkeit anders bestellt ist, wenn sie bei ihrem ersten freudig erwarteten Kriegseinsatz eine Kugel in den Bauch bekommen. Das blutet wie Sau! Und tut höllisch weh! UND: ach Misst, gerade jetzt ist kein Transformer da der einen aus der Patsche herausholt.

Schöne Aussichten: wenn die kommenden Generationen lustiger Rekruten mit dem Transformersliedchen auf den Lippen in den nächsten Terrorristen- und Ölkrieg zieht. Dass sich das auch entsprechend anhört, dafür sorgt ein Komponist aus dem Hause Hans Zimmer, einer jener Klone des Meisters, die daran arbeiten das sich Musik Made-in-Hollywood immer weniger voneinander unterscheidet. Herr Zimmer („Gladiator“, „Pearl Harbor“, „Der Da Vinci-Code“), Meister patriotisch-heldischer Akustikpopanzen mit einfacher Melodieführung und energischen Marschrhythmen ist der Urheber dieses Trends einer neuen Filmmusik, die bereits heute die Altgewohnte ist. Sein Schüler Steve Jablonsky („The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“, „Die Insel“), der mehr Talent hat als er hier zeigen darf, muss den Meister, soweit in seinen Kräften stehend, kopieren. Wer den Film hört, fragt sich schon welcher Komponist das sein soll, denn die Auswahl an vom Meister sanktionierten Klonen reicht ins Dutzendfache. Doch bei der Uniformität des momentanen Kinos aus Hollywood macht es schließlich auch keinen Sinn Komponisten mit individueller Tonsprache einzusetzen. Man will Erfolg und Erfolgreich ist, was Erfolgreich war. Und damit sein wird. Und so wird, wenn man den Machern ihre Wünsche erfüllt, dieser Filmclip nur der angedrohte BEGINN eines Film-Franchise denn man in den nächsten Jahren fortzusetzen wünscht – wenn die US-Truppen nicht mal wieder damit beschäftigt sind anderswo arme Zivilisten über den Haufen zu schießen, stehen sie natürlich wieder als Statisten für Zivilisten zur Verfügung – aber das sind Zivilisten mit Geld, die bezahlen noch für ihren Tod, der ja nurgesunderkeinen Geist. Das dieses Endziel seelischer Auslöschung schnellstmöglich erreicht wird bietet die US-Todeskultur alles auf und wir, als Kolonien multipler Abhängigkeiten hängen da natürlich mit drin. ein geistiger ist, denn MERKE: nur ein gesunder amerikanischer Körper hat keinen Geist. Das dieses Endziel seelischer Auslöschung schnellstmöglich erreicht wird bietet die US-Todeskultur alles auf und wir, als Kolonien multipler Abhängigkeiten hängen da natürlich mit drin.

Absch(l)ießend darf einer der Beteiligten selbst die Qualität der Sache aus seiner Sicht kommentieren: vor-der-Kamera-herumsteher Shia LaBeouf hat in seiner Hauptrolle als Sam „Die Pubertät“ Witwicky kein Wort von Belang zu sagen, deshalb macht er das naiv-freundlich in seinen Worten zum Regisseur. Über ihn sagt er: „Die Leute lieben Michael Bay oder sie hassen ihn. Das ist einfach eine Tatsache“, lacht er. „Er ist kein Elia Kazan, das sagt Mike auch selber. Natürlich ist mein Ziel mit allen Arten von Regisseuren zu arbeiten“. David Cronenbergs frühe Regiearbeit „Scanners“ warb einst mit der Zeile „Wenn Gedanken töten können!“ Das Hollywood von heute hat diese imaginäre Geisteswaffe als Prinzip verstanden, seine Filme werden mehr und mehr auf Zelluloid gebannte Parolen, Gebote und Verbote, visualisierte Dogmen. Terrorismus trägt den Krieg in die Städte des Feindes, Hollywood trägt ihn in die Kinderzimmer der Städte. Dort lässt sich eine Art Wachablösung beobachten: so wie das Wort mehr und mehr durch das Bild ersetzt wird, werden erwachende, heranwachsende Menschen von der heranwachsenden sprachlosen Masse abgelöst.


Originaltitel: Transformers
Deutscher Verleihtitel:
Transformers
Regie
: Michael Bay

Drehbuch
: Roberto Orci & Alex Kurtzman

Ausführender Produzent
: Steven Spielberg

Darsteller
: Shia LaBeouf, Megan Fox, Jon Voight, John Turturro

Musik
: Steve Jablonsky

Dauer:
ca. 144 Minuten
Produktionsland
: USA 2007

Kinostart Deutschland: 02.08.2007
Verleih: Universal Pictures
Voraussichtliche Altersfreigabe: ab 12 Jahren
US-Altersfreigabe: ab 13 Jahren

Mittwoch, 30. Mai 2007

Film: David Finchers „Zodiac“

Freunde, Feinde, Fremde. Es ist soweit. Neues Filmwerk David Finchers wird ab morgen, Donnerstag den 31.05. die Leinwand besetzen. Fincher ist der liebenswürdige Herr der uns „Alien3“ – „Se7en“ – „The Game“ – „Fight Club“ und „Panic Room“ beschert hat, ein origineller Vertreter des High-Tech- Kunstkinos, der einzige seiner Art, dem nur Steven Spielberg auf technischen Gebiet gewachsen ist. Seit zuletzt „Panic Room“ sind an die fünf Jahre vergangen - man erinnere sich an Jodie Foster im Betonwandschrank – also wird es sicher unter euch Exemplare geben die, wie ich, vor gespannter Erwartung auf den Fingernägeln kau(t)en. Recht so denn was des Königs ist soll des Königs sein, hat Fincher doch eine Filmographie aufzuweisen wie kein anderer der jüngeren Regisseure Hollywoods: seine bisherigen fünf Filme sind ausnahmslos und jeder für sich einzig und hochklassig und um es für die ungeduldigen vorwegzunehmen: auch mit „Zodiac“ geht Fincher erneut einen Schritt weiter, präsentiert wieder allerfeinstes großes Kino, einen jener seltenen Filme die sich für den Klassikerstatus naturgemäß prädestinieren.

Story? Worum geht es also in diesem Klassiker in spe? Inhaltlich solltet ihr dem Film eine Chance geben und nicht schon im Vorfeld nach Einzelheiten der Story Ausschau halten – wo bleibt da die Erfahrung des Neuen, wenn man schon vor dem Ticketkauf die Hälfte der Geschichte kennt? Na also. Ich werde nicht über Dinge sprechen die man besser selbst sieht und beschränke mich auf den Umriss der Geometrie des Gerüstes: „Zodiac“ beruht zwar auch auf Polizeiakten, aber in erster Linie auf zwei Romanen („Zodiac“ und „Zodiac Unmasked“) des Zeitungskarikaturisten Robert Graysmith der seit den sechziger Jahren bis zum heutigen Tag mit dem Fall des nie gefassten Serienmörders verbunden ist der sich selbst Zodiac nannte. Das erste Bekennerschreiben erreichte den San Fransisco Chronicle als der junge Graysmith dort gerade sein Praktikum anfing. Selbst zwar nur Randfigur, war er wie viele andere von dem Phänomen des Phantoms fasziniert. Andere waren die mit der Klärung des Falls beauftragten
Polizisten Det. David Toschi und Det. Bill Armstrong. Auch sie suchten erfolglos nach dem Mann, der jahrzehntelang Polizei und Medien in seinen Briefen und verschlüsselten Chiffren verhöhnte. Fincher hat sich mit "Zodiac" ein Sujet ausgesucht, das ihm liegt, nicht nur weil alle seine Werke mit den Begriffen Thrill und Suspense arbeiten, sondern weil er mit „Se7en“ schon die bis heute Unerreichte und neue Standards setzende Erfüllung des Modernen Thrillerbegriffs geschaffen hat. Doch statt dem ein weiteres in eigener Person drauf zusetzen – dazu scheint er durchaus befähigt –, macht sich er sich auf, für das Genre völlig neue Wege zu gehen.

Was?: Nehmen wir spielerisch leichtsinnig an "Zodiac" ist eine Mischung aus „Dirty Harry“ und „Die Unbestechlichen“ (Alan J. Pakula „All the Presidents Men“), wobei letzterer der weitaus größere Einfluss ist, denn „Zodiac“ ist nicht die Inszenierung der Rache, des Dirty Harry-Wegs, sondern die einer alltäglichen Besessenheit, wie sie auch zwei Reporter der Washington Post einst befallen hatte, mit dem Unterschied, wo Carl Bernstein und Bob Woodward Erfolg hatten, ihre Nemesis überwinden konnten, scheitern hier die beiden Hauptbesessenen Tuchi und Graysmith, was sich auch in unserer Geschichte bemerkbar macht. Während die von Watergate hinlänglich bekannt ist, war außerhalb der USA der Zodiac-Killer nur besonders interessierten ein Begriff. Bernstein und Woodward sind heute noch Helden ihrer Zunft des investigativen Journalismus, während Toschis und Graysmiths Welten an dem Fall zerbrachen. Beide Rollen sind ausnehmend gut mit Jake Gyllenhaal (Graysmith) und Mark Ruffalo (Toschi) besetzt. Weitere wichtige Darsteller sind Robert Downey Jr. und Anthony Edwards, sowie Cloè Sevigny, John Carrol Lynch, Brian Cox und Elias Koteas. Damit wisst ihr wem ihr auf der Leinwand zweieinhalb Stunden folgen werdet. Einige Figuren begleiten uns durch die gesamte Zeit, andere nehmen nur einen kleinen Teil der ca. dreißig Jahre in Anspruch die hier filmisch verarbeitet werden.

Unterschied: Was unterscheidet Zodiac von anderen Genrefilmen? Als erstes fehlt das Gefühl der inszenierten Sensation, die Morde geschehen unmittelbar, ohne vorbereitende Inszenierung, auch wenn sie – naturgemäß – in Szene gesetzt sind. Fincher weicht deutlich von gängigen Inszenierungsklischees ab, stellt sich auf die Entgegengesetzte Seite der üblichen Weise wie ein Thriller zu funktionieren hat, einem Mechanismus dem er noch in 7 zu ungeahnten Höhen verholfen hatte, die vielfach vergeblich imitiert wurden. „Zodiac“ ist gleichwohl Antithese wie Apotheose zu Se7en. Wenn man 7 selbst als Apotheose des Thrillergenres ansieht, wird „Zodiac“ zu etwas das vielleicht das folgende Wortgedankenspiel verwirrend umschreibt: das negative Superlativ der Apotheose. Er ist ein aufregend unaufgeregter Film, wenngleich die Spannung nicht fehlt die sich aus der Thematik ergibt, aber darüber hinaus erreicht Fincher die gleiche nervöse Anspannung des Zuschauers wie sie einen beim ersten sehen von „Die Unbestechlichen“ packt.

Wahrhaftigkeit: Neben der ungewöhnlichen Geschichte und ihrer ungewöhnlichen Inszenierung, die sich weniger auf den Mörder und seine Taten, als auf seine Häscher und ihr Versagen konzentriert, ist dabei vor allem der Versuch der Wahrhaftigkeit zu bemerken und Bemerkenswert, der den Filmemachern am Herzen lag, Drehbuchautor James Vanderbild bleibt, soweit sich so etwas sagen lässt, der Geschichte wie sie überliefert ist treu und hält sich auch eng an die beide Originalromane Graysmiths. Diesen Versuch forciert Fincher bis zur Schmerzgrenze, er lässt sich nicht dazu hinreisen Spannung um der Spannung wegen zu erzeugen, sondern erschafft Spannung aus der Erzählung heraus, eine Erzählung die durch die Sichtung von vielen tausend Seiten Polizeimaterial und Gesprächen mit Beteiligten eine authentische Dichte bekommt, die ein beklemmendes Gefühl von den monströsen Ereignissen vermittelt, dabei ohne Sensationsheischende Effekte auskommt, welche den Weg ins Finale für gewöhnlich säumen, dafür umso mehr vom Zuschauer fordert. Zum einen gilt es die zurückhaltende Darstellung der Schauspieler anzunehmen, die ohne großes zu leisten, dennoch Ausnahmslos hervorragend agieren und zum anderen dem ungewöhnlichen Schnittmuster zu folgen, das durch die Erzählweise bestimmt wurde. So gibt es Szenen deren Bedeutung nicht sofort offenbar ist, deren Hintergrund sich erst im Laufe der Zeit präsentiert, die vorher aber unmotiviert, unerklärt wirken – ein grandioses Gefühl der Verwirrung ist die Folge. Oder wir sehen etwa zwei Figuren in einer bestimmten Umgebung und in einem bestimmten klaren Verhältnis zueinander, einige Szenen weiter, ohne mehr Vorbereitende Hinweise zu bekommen als Ort und Zeit, sind die gleichen Personen wieder sehen, nun aber in einem anderen persönlichen Verhältnis zueinander agierend, nun in anderer Aufmachend erscheinend. Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre sind vergangen, Dinge sind geschehen, die Verhältnisse haben sich geändert, sowohl im inneren wie im äußeren. Und gerade die äußere Zurückhaltung der Darstellung der Zeit, der sechziger, siebziger und achtziger Jahre schafft die Basis für die so umso deutlicher hervortretenden Veränderungen der Figuren in ihrem Innenleben, als auch ihrem Verhältnis untereinander.

Viper: Fincher verwendet erstmals für einen seiner Kinofilme das Hochauflösende High-Definition Video-Format, bei dem es kein reales Filmmaterial gibt, sondern alle Bildinformationen von der Kamera (Thomson Viper Filmstream Camera) direkt auf Datenträger gespeichert werden, so das es nicht den Qualitätseinschränkungen des bisher gebräuchlichen Filmmaterials unterworfen, sofort und in jeder gewünschten Weise begutachtet und bearbeitet werden kann. Die Folgen für das Kino der Zukunft zeichnen sich da schon ab: was uns Kameramann Harris Savides an Bilder bietet, ist vor allen in den Nachtaufnahmen und in der Tiefenwirkung phantastisch, die Schärfe aller Objekte, gleich in welcher Entfernung sie sich Befinden, die gläserne Nachtfarbe der Aufnahmen, ermöglichen nicht nur ein für das Auge entspanntes sehen, sondern auch Bildkompositionen wie sie vorher nicht denkbar waren, während normalerweise die Entscheidung was zu sehen sein wird, auch davon Abhängt wie groß die Entfernung der Gegenstände von der Kamera ist, wie die Szene Ausgeleuchtet ist und welche Relevanz die Objekte für den Fortgang der Handlung haben, also ein immer sehr artifizielles und eingeschränktes Filmbild entsteht, konnte Fincher mit HDV nun klare, sehr einfache Kompositionen von großer Schärfe realisieren, die zwar wie immer beim Film überhöhte, dennoch sehr realistisch Wirkende Szenen zeigen. Der optische Eindruck des Filmes ist brillant, ab und wann überwältigend, auch wenn Fincher weder rasant schneiden lässt, noch Temporeich inszeniert sind viele Einstellungen, selbst die einfachsten, von einer solchen Schönheit das man am liebsten in den Bildern verweilen möchte, in sie hineinkriechen. Nie sah das Gesicht einer Stadtnacht schöner aus.

Musik: Diesen Hineinkriecheffekt verstärkt auch die Musikauswahl, die aus Musik der Zeit in welche die jeweilige Handlung spielt und einem Score besteht. Wieder bekommt ein Song eine ebenso phantastisch gelungene wie prominente Rolle, auch hier beweist Fincher sein ausgesprochenes Gespür, wie etwa bei „The Game“ mit Jefferson Airplanes „White Rabbit“ oder in „Fight Club“ wo die Pixies mit „Where is my mind?“ einen grandiosen Schlusspunkt setzen.

Score: Der 1937 geborene Oscarpreisträger David Shire, der im Laufe seiner langen Karriere knappe 130 Musiken für Film, TV und Musiktheater verfasste, hat einen sparsam instrumentierten still donnernden Monumentalscore verfasst, der sich den Anforderungen des Films derart unterstellt, das er als Musik kaum wahrzunehmen ist, doch in seiner Wirkung jene Szenen in denen er eingesetzt wird eine Eindringlichkeit verleiht die man im zeitgenössischen Kino meist erfolglos sucht. Auch auf dieser Ebene zeigt Fincher das es in der Filmgeschichte des Suspence zwei Meister gibt: Hitchcock und er selbst. Während sich Hitchcock auf das Genie Bernard Hermanns verlies, sucht sich Fincher – auch hier entgegen dem Klischee der erfolgreichen Zusammenarbeit – immer wieder jene Künstler aus, von denen er sich für den jeweiligen Film das beste Ergebnis verspricht und das muss nicht zwangsläufig wie im Falle der Musik Howard Shore sein, der schon dreimal für ihn äußerst gelungene und effiziente Musiken verfasste: für „7“, „The Game“ und zuletzt für „Panic Room“. Für „Zodiac“ hat sich Fincher an den Komponisten zweier legendärer Scores der siebziger Jahre gewandt die sich geradezu als zwanghaft verwandt mit dem Filmthema zeigten, einmal war das Francis Ford Coppolas „The Conversation“ („Der Dialog“) und noch einmal „All the Presdident’s Men“, in beiden Fällen sorgte Shire für Musik, die auch dreißig Jahre später nichts von ihrer Faszination verloren hat. Das gleiche wird sich über seine Komposition zu "Zodiac" in dreißig Jahren sagen lassen: er klingt in jeder Sekunde geradezu klassisch im Sinne von Klassiker, dabei ist er keine reine Wiederholung schon erfolgreich angewandter musikalischer Prinzipien, sondern eine subtile Umsetzung von Shires geradezu spartanisch verstandener Auffassung von Filmmusik für ein Genre, das sich sonst eher in lauten Klangübungen wälzt, als das Begriffe wie subtil, delikat und Zärtlichkeit Anwendung finden. Shires Arbeit, die keinen Raum für verspieltes Klingen lässt, gibt jeden der Haupt- protagonisten ein Instrument und ein Thema zur Seite, so dass wir die Figuren auch klanglich identifizieren können. Die komprimierte Atmosphäre erinnert in ihrer Gnadenlosigkeit an einen anderen Meister von Tonverdichtung und Zeitelement: Howard Shore. Shires Musik passt auf eine Weise zu den Bildern Finchers die mir sprachlich nicht wirklich fassbar ist, als Annäherung mag genügen zu sagen, das Finchers gläserne Nachtsichtbilder und seine zurückhaltende Inszenierung von einer Musik gleichartig leichter Schwere durchdrungen wird, beides Ausdruck des Selben. Der Score wurde mit einer Laufzeit von knapp 37 Minuten veröffentlicht, was eine angemessene Präsentation der intensiven Komposition ist, deren Aufnahme auch sehr gelungen klingt. Die von Varèse Sarabande/Colosseum hierzulande veröffentlichte CD beinhaltet zwei Bonus Tracks die im Film nicht genutzt wurden, wobei der letzte, ganz in der Tradition eines Hidden-Tracks, noch ein paar Worte aus den Aufnahmesessions beinhaltet, dort sind Fincher und Shire im Gespräch miteinander zu hören, eine wenn auch nur kurze aber interessante Weise die Veröffentlichung einer der besten Filmmusiken der letzten Jahre abzurunden.

Resümee: Nach „Zodiac“ braucht es keinen Thriller mehr geben, Fincher hat dem Genre mit seinen beiden Filmen die denkbar extremsten Stempel aufgedrückt, jeder der sich in aktiver Weise mit dem Genre auseinandersetzt, hat sich von nun an mit der Doppelkonstellation „Sieben“/“Zodiac“ auseinanderzusetzen. „Zodiac“ ist reinster Suspense, die GrundlegendeEssenz der Sensation, nicht die Sensation selbst, dieses verwässerte Klischee, nicht die halbherzige Annäherung, nicht der gescheiterte Anspruch und vor allem eines nicht: eine Annäherung an den Zuschauer. Fincher geht den weittestmöglichen Weg um ihn nicht zu treffen, mit seiner Erwartungshaltung und seinem durch den Kauf eines Kinotickets formulierten Wunsch nach Unterhaltung, denn klar ist: „Zodiac“ findet im Rahmen gewöhnlicher Unterhaltung statt, doch was er den Süchtigen der Welt präsentiert ist eine subversive Packung. Er fordert ganz im Gegensatz zu den Vorgaben des gemeinen Unterhaltungskinos den Zuschauer heraus an der Geschichte teilzuhaben und mitzudenken, mitzuempfinden und mitzufragen und wenn wir die Zahlen betrachten, den Umsatz etwa den der Film bisher in den USA erreichte, stellen wir gar nicht erstaunt fest: der Film floppte. Über die Produktionskosten ist nichts Verlässliches bekannt, doch dürfte es Fincher schwer fallen viel mehr als jene hereinzubekommen, vielleicht wenn man sich das Einspielergebnis gegen Ende des Jahres noch einmal anschaut, das Weltweite. So bleibt zu hoffen, das sich ein Publikum das nicht US-amerikanisch ist, in diesem Fall anders verhält und dem Film zu jenen Umsatzzahlen verhilft die Fincher weiterhin auf diesem Niveau Filmen lässt.

Empfehlung: Neben David Lynchs „Inland Empire“ der sehenswerte Film des Jahres. Neun von zehn Punkten. David Shires Score: Neun von zehn Punkten.


Originaltitel: „Zodiac“
Deutscher Verleihtitel: „Zodiac – Die Spur des Killers“
Regie: David Fincher
Drehbuch: James Vanderbild (nach den Romanen „Zodiac“ und „Zodiac Unmasked“ von Robert Graysmith)
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Mark Raffalo, Anthony Edwards, Robert Downey Jr., Cloè Sevigny, John Carrol Lynch, Elias Koteas.
Musik: David Shire (Score erhältlich auf Varèse Sarabande/Colosseum)
Dauer: ca. 154 min
Produktionsland: USA 2006
Verleih: Warner Bros.

Dienstag, 29. Mai 2007

Mit Acid Mothers Temple auf Lichtgeschwindigkeit

Wer glaubt dass die Erdenwelt ein Knollengewächs ist hat sich geirrt, das wird einem nach dem hören von ACID MOTHERS TEMPLE & THE MELTING PARAISO U.F.O. klar: die Welt ist ein spiralisierender Abgrund und der saugt mit der Umdrehungsgeschwindigkeit einer wildgewordenen cd. AMT geben sich auf ihrem etwa 666sten Album hart- spukig- fiepend- hypnotisch- monströs- ausdauernd. Business as usual. Wie der erfahrene Psychotiker sagt. Wer jedoch wie der Schreiber dieser Zeilen, die Band erst vor einigen Monaten kennen lernte und unvorbereitet in den Whirlpool mit dem Warnschild „Vorsicht: Hysterie und Ekstase“ steigt braucht einen guten Arzt oder geduldige Freunde die einen da wieder rausholen. Lost in music. Für die Fachleute unter euch ein alter Hut? Klar, aber es gibt auch die anderen die noch nichts von den Versuchungen dieser tönenden Welt wissen. Also, Ihr seid gewarnt sagt nicht ich hätte nicht die Worte unserer Eltern laut genug heraus geschrieen: Rock’n’roll ist die Erfindung des Teufels! Juchhu! Danke alter Junge! Um japanischen Neo-Psychedelic zu erschaffen hat er natürlich einige Pilze kauen müssen. Guten Appetit mit den drei Stücken die das Album füllen: Atomic Rotary Grinding God~Quicksilver Machine Head, Loved And Confused und Phantom Of Galactic Magnum: Kapitelüberschriften aus dem psychedelischen, der Originalsprache der Bibel. Die Zahl des Tiers ist der Link, die der bisherigen Alben von AMT enorm und eine Titelliste willkommen.